Wanderung Rio Suárez, Santander

Bergkette oberhalb des Weges

Meine Wanderung startete ich vom NOMAD Hostel zwischen Guane und Barichara aus. Vorher war ich noch in Barichara und besorgte mir auf dem Markt für Kunsthandwerk etwas “Asado”, gegrilltes Fleisch, mit Yucca und “Aji”. Diese Portion sollte mein Proviant für die nächsten Stunden sein.

Auf die Idee von meinem Hostel aus stundenlang in der gleißenden Sonne bergab zu laufen kam ich, als ich ein paar Tage zuvor von einem Jeep mitgenommen wurde. Geladen hatte die bunt besetzte Truppe vor allem eins, Fossilien! Für mich, der sich seit klein auf für Edelsteine und Fossilien interessiert, war das natürlich ein Glücksfall. Also habe ich sie über ihre Mission ausgefragt und nahm sie mir gleich als Vorbild.

Als ich an mehreren Straßenständen enorme Mengen versteinerten Dino-Dung, Edelsteine und zuletzt Ammoniten gesehen habe, hätte der Groschen bereits fallen müssen, aber naja, immerhin habe ich noch rechtzeitig von der besonderen geologischen Lage erfahren!

Auf dem Weg bergab liegen alle paar Meter Geoden in allen möglichen Größen. Ich habe mich on the go hier und da an verschiedenen Geoden versucht. Mal war ich am Rande der Belastungsgrenze, wie als ich es für eine gute Idee hielt eine circa 12kg schwere Geode auf eher weichem Boden zu knacken. Irgendwann musste ich abwägen was mich mehr Energie kosten würde: Jede Geode ohne Werkzeug am Fundort zu öffnen, was mich schon weit vor dem noch anstehenden Aufstieg auspowern würde; oder interessante Geoden Reihenweise in meinen Rucksack zu packen, um sie später wieder bergauf zu schleppen, bis ich am Hostel nach einem Hammer fragen könnte.

Ammonit den ich aus einer Geode schlagen konnte

Ich entschied mich für Variante zwei und sammelte von dort an nur noch kleinere Geoden. Auf meinem Weg fand ich noch eine wildwachsende Papaya, die ich mir für später einsteckte. Nach knappen 8,2km befand ich mich endlich in der Schlucht, durch die der Rio Suárez fließt. Ich fand mich vor einer Stahlträger-Brücke zu dessen rechter Seite ich den Abstieg zum Ufer wagte. Außer ein paar Fischern war weit und breit niemand in Sicht.

Etwas weiter Abseits fand ich einen schattigen Ort zwischen Bäumen, der mir erlaubte meine Hängematte aufzuhängen und mich meinen wohlverdienten Proviant zu widmen. Das Fleisch gab mir genau was ich brauchte! Die wilde Papaya hatte zwar einiges an Samen, gepaart mit meiner Limette hätte sie kaum besser sein können. Nach einer kurzen Pause und baumelden Füßen habe mir nochmal ordentlich das Gesicht gewaschen - Gooooott war das erfrischend! Zum Baden war mir der Fluss leider etwas zu wild, vor allem alleine und verausgabt, wie ich war.

Blick Richtung Chicamocha Canyon

Bevor ich wieder Richtung NOMAD Hostel wanderte, versuchte ich noch ein paar Geoden zu knacken und mir so vielleicht etwas Ballast zu ersparen.

Nur noch mit einem 3/4 Liter Wasser und einem Rucksack voller Steinen bewaffnet machte ich mich wieder auf den Rückweg. Mein Shirt diente mir inzwischen als Turban, während die Schweißtropfen nur so meinen Körper hinab liefen. Glücklicherweise, wie immer in solchen Momenten, traf ich zwei nette Kolumbianer, die mich sympatisch fanden und auf ihrem Motorrad den Berg mit hoch nahmen. Danke an euch <3 Das nahende Gewitter hätte mich mit Sicherheit erwischt, denn als ich in der open-air Dusche im Hostel den Dreck von mir abwusch mischten sich auch Regentropfen unters Duschwasser. Wie geil, ehrlich…

Später holte ich mir noch einen Hammer von den Hostelbetreibern und fing mit dem knacken an. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen! Ein Traum vom kleinen Julius ist an diesem Tag in Erfüllung gegangen.


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Balneario Pescaderito, Santander