Barichara, Santander
Der Legende um Baricharas Gründung nach, hatte ein Bauer im Jahre 1702 eine Maria-Erscheinung. Nach dem die Jungfrau Maria verschwunden war, soll der Bauer und auch andere Menschen aus dem Umfeld Manifestierungen ihrer Anwesenheit an einem Stein gesehen haben. So wurde der Stein zu einem sakralen Ort und die ersten Menschen siedelten sich um ihn herum an.
Im Vergleich zwischen San Gil und Guane ist Barichara in Sachen Größe in der Mitte anzusiedeln. Im Pueblo Patrimonio findet man einen Supermarkt, mehrere Banken, Restaurants und natürlich einige Tiendas. Manchmal ist Markt und es gibt “Asado”, also Gegrilltes, oder “Sancocho” - eine herzhafte Suppe mit verschiedener Einlange.
Genau wie in Guane beeindrucken auch hier die alten Häuser mit ihren weißen Fassaden. Viele Hausbesitzer wissen ihre Häuser gekonnt in Szene zu setzen und schmücken sie stilvoll mit Sukkulenten, Kakteen, gemeißeltem Stein oder bunten Akzenten. Baricharas Kirchen faszinieren durch ihre alte Bauweise und schlichte Ausstattung.
Fun fact: Der Ort gilt aufgrund seines Aussehens und der Atmosphäre als Vorlage für Disneys “Encanto”.
Als ich Barichara zweimal im Abstand von drei Monaten besuchte, war tatsächlich das Holzgebälk eines der historischen Kirchendächer eingestürzt, wodurch die Kirche unzugänglich wurde. Hinter dem Altar erhob sich ein mächtiges aus dunklem Mahagoniholz geschnitztes Relief.
Der Friedhof hat hier einen ganz besonderen Charme. Familien lassen für die Gräber ihrer Verstorbenen Skulpturen vom Steinmetz anfertigen, die ein Hobby, die Persönlichkeit oder eine große Liebe der Verstorbenen repräsentieren. Dank der kunstvollen Skulpturen und der duftenden Blumen entsteht hier für mich ein für Friedhöfe untypisches, aber sehr schönes Gefühl.
Ganz in der Nähe des Friedhofs beginnt der Abschnitt des Camino Reals zwischen Barichara und Guane, den ich zu einem späteren Zeitpunkt wandern würde.
P.S. Wenn man gut sucht findet man auch Longpapes und vor allem den in Kolumbien so seltenen Drehtabak! Ich habe sie zwar nicht versucht, doch auch psilocybinhaltige Schokolade wird verkauft.