Minca, Magdalena
Auf 580 Metern hoch gelegen, zwischen endlosen grün bedeckten Bergspitzen und zahlreichen Frischwasserbächen liegt das beschauliche Dorf Minca.
Ich hatte das erste mal 2019 von Minca gehört, damals hatten Liam und ich keine Lust auf Santa Marta und die sich weiter östlich befindlichen Städte. Ich erinnere mich noch wie uns damals eine Warnung bezüglich der Sicherheit davon abgehalten hat - so ein bullshit. Aber es war eben unsere erste selbstständige Reise diesen Ausmaßes. Zum Glück konnte ich inzwischen Einiges nachholen, nichtsdestotrotz existiert noch immer der ein oder andere blinde Fleck in der Gegend.
Unsere Anreise begann am “Mercado Público de Santa Marta”, von dort aus fahren Kleinbusse und Taxen in Richtung Minca. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wohin einen die anderen Busse vor Ort bringen. Das gilt es dann beim nächsten Besuch herauszufinden…
Der Reisebus, der uns von Barranquilla nach Santa Marta gebracht hatte, stoppte an einem Einkaufszentrum mitten in der Stadt. Dort fragten wir zwei Mototaxistas, ob sie uns für etwas Kleingeld zu Markt bringen würden. Auf der Straße vor dem Markt muss man sich etwas durchfragen, um den richtigen Bus oder ein Taxi zu finden. Marten und ich teilten uns ein Taxi mit zwei Engländern. Das hielten wir für die bessere Entscheidung, da es bereits Nachmittag war.
Der Ausblick unseres Hostels
In Zentrum von Minca rausgeschmissen ging es für uns auf Nahrungssuche. Es war bereits Abend und unser Hostel war lag einige Minuten außerhalb von Minca, weiter bergauf. Also setzten wir uns in ein charmantes mexikanische Restaurant und aßen Fajitas und tranken einen Michelada. Tatsächlich waren die ersten Fajitas meines Lebens und ich fand sie ehrlich auch gar nicht schlecht! Danach suchten wir noch einige Lebensmittel in den umliegenden Tiendas und besorgten uns zwei Mototaxis zum Hostel “El Oso Perezoso”, was Faultier bedeutet. Der Abendtarif für das Motorad-Taxi lag bei 20.000$, also knapp 5€, Mittags bei 15.000$. Wegen der Straßen- und Lichtverhältnisse war der kleine Gefahrenzuschlag in meinen Augen völlig gerechtfertigt. Nach vielleicht 20 Minuten sind wir oben im Dunkeln angekommen. Für eine Weile mussten wir rufen und rumsuchen, bis wir endlich die Betreiber gefunden hatten. Wahrscheinlich hatten sie so spät nicht mehr mit unserer Ankunft gerechnet.
Die Schönheit des Ortes zeigte sich zu diesem Zeitpunkt nicht, doch das Fehlen von Lichtverschmutzung ließ einen großartigen Sternenhimmel zu, der eine noch viel schönere Natur erahnen ließ.
Unser Hostel war trotz des weiten Wegs ins Dorf ein guter Ausgangspunkt für unsere Pläne. Während der 4 Tage liefen wir die Stecke auch das ein oder andere Mal. Generell wanderten wir viel in unserer Zeit in Minca. Natürlich zu dem bekannten Wasserfall “Oído del Mundo” und dem “Pozo Azul”, aber auch einfach querfeldein weiter bergauf. Außer uns Idioten tat sich das niemand zu Fuß an, höchsten ein paar Motorradfahrer. Auf dem Weg bestaunten wir die Natur und ihre Tiere, genau wie den großartigen Ausblick. Man konnte von dort aus das Meer bei Santa Marta und Ciénaga sehen, was im Falle von Ciénaga über 22 Kilometer ausmacht.
Weit Oben kamen wir an einer kleinen süßen Tienda vorbei. Zuerst war niemand in Sicht, doch als wir erstmal am Tresen Standen erschien ein kleines Mädchen, das ich darum bat ihre Mutter zu holen. Es stellte sich heraus, dass sie selbstgemachten Maulbeerenwein verkaufte. Die Aguardiente-Flasche war bis zum Rand mit brombeerroter, klarer Flüssigkeit gefüllt. Der Wein schmeckte süß-fruchtig und wurde durch rein natürliche Fermentation gewonnen. Mich und Marten überzeugte ihr Produkt voll und ganz. Am Ende ärgerte ich mich nicht die größere Flasche gewählt zu haben.
Im Ort selbst geht trotz der beschaulichen Größe einiges. Es gibt Cafés, Restaurants aller Art, viele Kakaoprodukte und einige touristische Angebote.
Die wahrscheinlich besten Fischempanandas hatte ich an diesem Stand. Die Cayeyefüllung ist ebenso erwähnenswert! Als Füllung habe ich das bisher nur dort gesehen.