Aviario Nacional, Bolívar
Auf der Halbinsel Barú nahe Cartagena gelegen, befindet sich das nationale Vogelhaus Kolumbiens. Um ans Ziel zu gelangen riefen wir uns ganz einfach ein Uber. Alle Angebote Online waren uns zu teuer oder zu unflexibel, weshalb wir uns für diese Variante entschieden. Der Weg dauerte etwas unter einer Stunde und kostete uns irgendwas zwischen 10 und 20 Euro pro Person.
Gleich zu Beginn des Rundgangs begrüßten uns eine Reihe verschiedener freiherumfliegender Papageien. Mehr als 20 von ihnen erwarten einen gleich am Anfang. Die vier verschiedenen Arten sind allesamt in Kolumbiens Natur anzutreffen, Infotafeln erzählen dir mehr über ihr Habitat und ihre Nahrung, als ich es je könnte. Besonders ist, dass die Papageien alle frei sind und du ihnen so sehr nah kommen kannst - beeindruckend!
Die Wegeführung bringt einen vor verschiede Volieren, ab und an kann man in sie sogar eintreten und den Vögeln dadurch erneut ganz nah kommen.
Vor allem freute ich mich endlich mal einen lebendigen Tukan in echt zu sehen, als Kind liebte ich es den Vogel zu zeichnen.
Da wir bis auf eine weitere Gruppe die einzigen Gäste waren, konnten wir die verschieden Gehege in einem sehr entspannten Tempo begehen. Es war niemand da der uns hätte hetzen können, oder die Vögel verscheucht hat.
Der Vogelpark überraschte mich und Marten durch sein naturnahes Design. So gab es einen künstlichen Flusslauf, der in einem Mangrovenbecken für die Flamingos mündete. Ein künstlicher Wasserfall und auch Felsen für die Andenkondore und Königsgeier, die Kolumbien beheimatet.
Meine Interaktion mit einem Hyazinthblauraben geht mir bis heute nicht aus dem Kopf. Dieser wunderschöne blau-schwarze Vogel wurde ganz aufmerksam, als Marten und ich an seinem Gehege waren. Von seinem Aussehen fasziniert begab ich mich etwas näher an die Voliere und beobachtete den kleinen Raben. Augenscheinlich tat er das Selbe mit mir. Nach einem kurzen Moment der Musterung begann der Rabe von seinem Ast in Richtung Boden zu hopsen. Er nahm ein paar kleine Sprünge und hob ein verwelktes Blatt vom Boden auf. Daraufhin hüpfte er zurück zur Stelle auf dem Ast, von der er mich vorher schon beobachtet hatte. Mit dem Blatt im Schnabel kam er näher an den Zaun. Da versuchte dieser absolut putzige Vogel doch tatsächlich das Blatt zu mir durch die Zaunöffnung zu schieben. Es schien so als wolle er mir schenken. Der Rabe versuchte es einige Male, scheiterte aber leider immer an den Maschen des Zauns. Ich hätte ihm wirklich stundenlang zuschauen können…gerne hätte ich sein Geschenk entgegengenommen!
Der Hyazinthenrabe
Nach dem wir den Rundlauf abgeschlossen haben setzten wir uns wieder ins Uber. Freundlicherweise hatte der Fahrer auf uns gewartet, nachdem wir kurz nah der Ankunft eine Absprache mit ihm trafen. Ansonsten hätten wir auch Pech haben können und nur mit großen Anstrengungen zurück nach Cartagena gefunden. Der Park ist relativ weit Abseits der Zivilisation, sodass wir im Notfall wahrscheinlich einen der Reisebusse hätten anhalten müssen, um um Mitnahme zu bitten.