Tatacoa-Wüste, Huila
Marten und ich kamen gegen 5:30 Uhr morgens in Neiva an und mussten uns in düsterer Morgenstunde den Weg zum Busterminal suchen. Unser Busfahrer, mit dem wir aus Mesetas kamen, hatte nämlich alle Aussteigende am Straßenrand rausgelassen, statt das Terminal anzufahren. Nach einem kurzen Snack ging es für uns mit dem Jeep über Villavieja direkt in die Wüste Tatacoa. Technisch gesehen ist sie allerdings keine Wüste, eigentlich handelt es sich hier um einen sehr trockenen Tropenwald. Die Lage im Schatten zweier Gebirgsketten bedingt eine besondere Regenarmut im Gebiet.
Auf unserer Fahrt mit dem Jeep lernten wir Mattis aus Hamburg kennen. Wie ich, fünf Jahre zuvor, hatte er sich nach dem Abitur auf den Weg in Richtung Südamerika gemacht. Letztendlich entschieden wir uns dazu einfach gemeinsame Sache zu machen und steuerten die selbe Unterkunft an. Wir schliefen in kleinen Holzhütten nicht fern dem östlichen Ende der Wüste, nahe dem Tal des versteinerten Holzes.
Die über Booking.com gebuchten Hütten gehöhrten zu einem road side Restaurant und bat uns leider keine Küche. Trotzdem schafften wir es mit Hilfe eines erschnorrten Messers den ein oder anderen Salat aus unseren Einkäufen zu zaubern. Während unserer zwei Tage dort unternahmen wir Wanderungen ins Valle de las Fantasmas und das Valle De Los Xilópalos.
Diese zwei Ziele, wie auch unsere Unterkunft befand sich grauen Teil der Wüste.
Auf unserem Weg heraus aus der Wüste machten wir Halt im roten Teil. Die Farbunterschiede kommen durch verschiedene Zusammensetzungen der Böden zustande. Durch Regen wird dieser Boden abgetragen und es entsteht die Optik, für die die Wüste so bekannt ist.
Zum Ende unseres Trips wanderten wir durch die schier endlos wirkenden Passagen der roten Wüste. Wir fanden noch einige Kaktusfrüchte und laberten hitzebedingte Scheiße. Schließlich wurden wir mit einer unglaublichen Aussicht belohnt. Danach machten wir uns auf und davon. Nächstes Ziel sollte mein geliebtes San Agustín sein.
Ich empfehle ganz klar nicht mehr als zwei Tage für die Wüste einzuplanen. Bis auf das Observatorium haben wir die wichtigsten landmarks abgehakt und uns reichten die zwei Tage völlig. Sterne konnten wir bei Nacht trotzdem wunderbar beobachten, im Observatorium wäre es sicherlich um einiges besser gewesen! Bringt genug Essen und Trinken mit, dass ihr im Notfall auch ungekocht essen könnt und verlauft euch nicht!